Stadtchronik Seelow
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Die Seelower Schützengilde Im Jahre 1769 wurde die Schützengilde durch den damaligen Bürgermeister Paetsch reaktiviert. Innerhalb kurzer Zeit war die Anzahl der Mitglieder auf 54 angewachsen. In einem Statut mit 22 Artikeln waren die Rechte und Pflichten der Schützengilde festgelegt. Das Schützenfest war von Anfang an ein Volksfest für die Stadt Seelow. Zu Pfingsten war dann immer das große Schützenfest, welches mit dem Königsschießen am dritten Pfingsttag den Höhepunkt hatte. Im Jahre 1804 kam ein weiteres Feld dazu, welches im August als Vogelschießen ausgetragen wurde. Das Schützenfest wurde zwischen den Jahren 1806 – 1812 zweimal nicht durchgeführt. 1819, fünfzig Jahre nach Reaktivierung, war wieder eine gestandene Gilde vorhanden, die jetzt auch eine Fahne besaß. Die Fahne hatte auf der einen Seite einen schwarzen Adler und auf der anderen Seite einen roten. Den oberen Abschluß der Fahne bildete eine goldene Spitze, die den königlichen F. W. Rex trug und ein Geschenk von Friedrich Wilhelm I. gewesen war. Zum 100. Bestehen seit der Reaktivierung im Jahre 1869 wurde eine neue Satzung ausgearbeitet, die mit den einengenden Vorschriften aufräumte und sie der damaligen Zeit anpasste. Eine weitere Veränderung war die Erweiterung des Vorstandes, der sich nun aus dem Kapitän, zwei Leutnants, zwei Fähnrichen, einem Fahnenjunker, einem Unteroffizier, einem Vorsteher der Gesellschaft und einem Tambour zusammensetzte. Während des 1. Weltkrieges von 1914 – 1918 fanden keine Feste und Umzüge statt. Das neue Schützenhaus, welches vom Baubetrieb Selge im Jahre 1895 errichtet wurde und über einen schönen Saal verfügte. Bis zum 2. Weltkrieg verlief das Leben der Gilde in normalen Bahnen wie immer zwischen den Kriegen. Die Verfolgung der Juden machte aber um die Gilde keinen Bogen, und so musste der Jude Reissner aus der Gilde austreten. Während des 2. Weltkrieges wurden keine Feste und Umzüge abgehalten. Mit dem Angriff auf die Seelower Höhen im April 1945 wurde das Schützenhaus beschädigt. In die neuen politischen Verhältnisse nach 1945 passte eine Schützengilde nach dem Vorbild der alten preußischen Tugend nicht, somit kam es zu keiner Neubelebung und Weiterführung der Tradition der Schützengilde. Erst nach der Wende 1989 wurde die alten Traditionen der Schützengilde wieder aufgenommen und fortgeführt.
 Mitte des 16. Jahrhunderts bildeten sich die ersten Schützengilden. Ihre Aufgabe bestand in der Bewahrung der Ruhe, Ordnung und im Notfall der Verteidigung der Stadt gegen Angriffe. Im Oderbruch wurden zu dieser Zeit durch den Kurfürsten Jagden abgehalten, und zu diesen mussten die Schützengilden Wach-, Spann- und Treiberdienste ableisten. So entstand auch die Seelower Schützengilde. Leider ist kein Nachweis der Gründung vorhanden.
Seit 1859 existierte neben dieser Kompanie eine zweite, mit einer aktiven und passiven Kompanie. Mit der Befestigung der Küstriner Straße wurde die Schusslinie durch die Straßen zerschnitten. Daraufhin wurde der Schützenplatz von der linken auf der rechten Seite der Straße verlegt. Auf dieser Seite wurde dann im Jahre 1840 ein eigenes Schützenhaus errichtet, das sehr einfach war, aber zu frohem Rasten einlud. Am 09. Mai 1897 wurde eine neue Fahne der Gilde geweiht.
Schützenhaus um 1910