Stadtchronik Seelow
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Pfarrer Pecina Pfarrer Johannes Pecina (1901-1989) war der Gründer der Bekennenden Kirche in Seelow. Gleich nach der Machtergreifung der NSDAP 1933, übernahmen die Deutschen Christen die Leitung der Deutschen Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Deutschen Christen holten die Ideologie der NSDAP in die evangelische Kirche. So sollten unter anderem Christen mit einer jüdischen Herkunft , entsprechend des Arierparagraphen aus der evangelischen Kirche ausgeschlossen werden. Die oben genannten Gründe waren unter anderem die Gründung der Bekennenden Kirche im Mai 1934, als eine Oppositionsbewegung geben die Deutschen Christen. Welche die Lehren der Deutschen Christen als unchristliche Lehren ansahen. Sie waren gegen die staatlichen Übergriffe in die evangelische Kirche und sah sich als rechtmäßige evangelische Kirche in Deutschland. Am ersten Advent 1934 gab er der Seelower Gemeinde bekannt, dass er der Bekennenden Kirche beigetreten ist und dem von Hitler eingesetzten Reichsbischof den Gehorsam aufgekündigt hat. Nach der er den Seelower Christen die Bekennende Kirche vorgestellt hatte. Überließ er den Gemeindemitgliedern sich zur der Bekennenden Kirche oder zu den Deutschen Christen zu bekennen. Im Januar 1935 baten über 1.500 Gemeindemitglieder um die Rote Mitgliedskarte der Bekennenden Kirche. Ende Januar 1935 legte der Prädikant Pecina die Prüfung zum Examen in Berlin ab. Diese Prüfung wurde von den Deutschen Christen nicht anerkannt, weil er trotz Verbot einer kirchenpolitischen Kundgebung die Seelower zur Bekennenden Kirche  bekehrt hatte im Dezember 1934. Am 10. Februar 1935 wurde er von ordiniert von den Superintendanten Albertz und Superintendanten Feldhahn ( er war um 1900 Pfarrer in Seelow). Am 16. März 1935 wurde Pfarrer Pecina mit noch sehr vielen Pfarrern in Deutschlang verhaftet, weil sie die Unterschrift unter einer eidesstaatliche Erklärung verweigerten. Zum Glück wurden alle Pfarrer nach 3 Tagen Haft wieder entlassen. Die Gottesdienste konnten nur unter schwierigen Bedingungen abgehalten. Am 3. Mai 1935 wurde Pfarrer Pecina von der Geheimen Staatspolizei aus dem Regierungsbezirk Frankfurt/Oder verwiesen. Die kommenden Gottesdienste der Bekennenden Kirche in Seelow konnten nur noch im Geheimen stattfinden. Bei den Gottesdiensten der Deutschen Christen waren höchstens 20 - 25 Teilnehmer. Die Kirchenbücher wurde in Sicherheit nach Frankfurt/Oder gebracht. Pfarrer Pecina fand vorrübergehend eine neue Gemeinde in Groß-Behnitz, als Vertretung. Pecina wurde vom 2. bis 17. Juli 1935 in Untersuchungshaft genommen wegen der Unterschlagung der Seelower Kirchenbücher. Die Ausweisung aus dem Regierungsbezirk Frankfurt/Oder bestand weiterhin. Pfarrer Brandenburg betreute die Gemeinde Seelow. Zu Weihnachten 1935 durfte Pecina wieder nach Seelow und übernahm dann wieder die Gemeinde. Anfang Mai 1936 kam Pecina mit Pfarrer Brandenburg wieder ins Gefängnis und wurde dann im August ins Polizeigefängnis nach Stettin überführt. Ende August 1936 wurde er aus dem Gefängnis entlassen und tat dies unter der Bedingung, dass die Verfolgung der Seelower Gemeinde aufhört und sein Nachfolger ein Pfarrer der Bekennenden Kirche ist. Sein Nachfolger wurde Pfarrer Rudolf Kehr.